Die an der Schnittstelle zwischen Bildgeschichte und Geschichtsphilosophie angesiedelte Studie untersucht im Sinne einer kritisch-analytischen Beschreibung den bildlichen Topos der Zerstorung von antiken und aussereuropaischen Vor-(Bildern) im christlichen Machtdiskurs des 16.-18. Jh. Besprochen werden in diesem Kontext bildliche Typologien des rechtglaubigen Herrschers oder Martyrers, der als gewalttatiger Bilderzerstorer den Akt der Vernichtung von agyptischen Idolen durch Christus wahrend seiner Flucht nach Agypten ...
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Die an der Schnittstelle zwischen Bildgeschichte und Geschichtsphilosophie angesiedelte Studie untersucht im Sinne einer kritisch-analytischen Beschreibung den bildlichen Topos der Zerstorung von antiken und aussereuropaischen Vor-(Bildern) im christlichen Machtdiskurs des 16.-18. Jh. Besprochen werden in diesem Kontext bildliche Typologien des rechtglaubigen Herrschers oder Martyrers, der als gewalttatiger Bilderzerstorer den Akt der Vernichtung von agyptischen Idolen durch Christus wahrend seiner Flucht nach Agypten strukturell nachahmt. Diese beiden Figuren werden vor allem im katholischen Barock zu Prototypen der konfessionellen Geschichtsauslegung. Sie tragen in der Fruhen Neuzeit zur anachronistischen Fiktion des Mittelalters als Grunderzeit der christlichen Rechtglaubigkeit und zugleich als Vorstufe der globalen Missionierung bei. Die Zerstorung der 'fremden' Bilder geht dabei mit der metaphorischen Normierung und der semantischen Ermachtigung von 'eigenen' Bildern einher. Die Thematik wird anhand von Fallstudien zur kirchlichen und kaiserlichen Bildpropaganda in den Landern der bohmischen und der osterreichischen Krone veranschaulicht, die nach 1620 einer Rekatholisierung unterzogen wurden.
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