Pragten grausame Strafen den Umgang der Menschen mit Kriminalitat in der landlich-urbanen Gesellschaft Strasburgs der Fruhen Neuzeit? Nur bedingt. Vielmehr nutzten die Bewohner der Kleinstadt zwischen 1540 und 1630 Ausgleichsmechanismen zur Bewaltigung der Alltagskriminalitat, die sich an sozialen Normen, insbesondere der Ehre sowie dem sozialen Kapital des Taters, orientierten. Die Schlichtung innerhalb der Familie, unter Nachbarn oder mit Hilfe lokaler Vermittler diente der Selbstregulierung von Konflikten unter ...
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Pragten grausame Strafen den Umgang der Menschen mit Kriminalitat in der landlich-urbanen Gesellschaft Strasburgs der Fruhen Neuzeit? Nur bedingt. Vielmehr nutzten die Bewohner der Kleinstadt zwischen 1540 und 1630 Ausgleichsmechanismen zur Bewaltigung der Alltagskriminalitat, die sich an sozialen Normen, insbesondere der Ehre sowie dem sozialen Kapital des Taters, orientierten. Die Schlichtung innerhalb der Familie, unter Nachbarn oder mit Hilfe lokaler Vermittler diente der Selbstregulierung von Konflikten unter Ausschluss obrigkeitlich-formeller Sanktionsinstanzen. Grausame Strafen waren nicht die Regel. Der Band beleuchtet die Strafpraxis und vermittelt einen facettenreichen sowie quellennahen Einblick in das gesellschaftliche und kriminelle Milieu Strasburgs in der Uckermark.
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