Organische Nitratester geh???ren seit ???ber 120 Jahren zum therapeutischen Schatz der pharmakotherapeutischen Behandlung von isch???mischen Herz- erkrankungen, insbesondere der koronaren Herzkrankheit (KHK). Sie geh???ren zu den ersten definierten Wirkstoffverbindungen ???berhaupt, die in der klini- schen Medizin angewendet wurden. Die Ansichten zu ihrer Wirksamkeit gehen seit genauso langer Zeit auseinander, obwohl der therapeutische Nutzen immer wieder - so auch in j???ngster Zeit - beschrieben wurde und ihr Stellenwert ...
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Organische Nitratester geh???ren seit ???ber 120 Jahren zum therapeutischen Schatz der pharmakotherapeutischen Behandlung von isch???mischen Herz- erkrankungen, insbesondere der koronaren Herzkrankheit (KHK). Sie geh???ren zu den ersten definierten Wirkstoffverbindungen ???berhaupt, die in der klini- schen Medizin angewendet wurden. Die Ansichten zu ihrer Wirksamkeit gehen seit genauso langer Zeit auseinander, obwohl der therapeutische Nutzen immer wieder - so auch in j???ngster Zeit - beschrieben wurde und ihr Stellenwert in nationalen und internationalen Leitlinien definiert ist. Die kritische Diskussi- on wird im Wesentlichen durch zwei Gesichtspunkte stimuliert, die den klini- schen Einsatz von Nitrovasodilatatoren limitieren. Eine chronische Therapie mit dem am h???ufigsten untersuchten Glyceroltrinitrat (GTN) f???hrt zu Wir- kungsabschw???chung (Toleranz). Auf Grund neuerer Befunde ist dieses Ph???no- men der Toleranz die Folge der durch GTN stimulierten verst???rkten Bildung von Sauerstoffradikalen, die die NO-Bioverf???gbarkeit vermindern und den Prozess der Atherogenese f???rdern. F???r die Compliance des Patienten ist der mit der Therapie verbundene Nitratkopfschmerz ein ausgesprochen negativer Faktor. Die mit GTN erhobenen Befunde wurden in der Vergangenheit und werden auch heute noch immer wieder auf die gesamte Klasse ???bertragen. Dies ist, wie die Erfahrung mit anderen Substanzklassen (z. B. Ca-Antagonisten und Betarezeptoren-Blockern) eindeutig gezeigt hat, nicht nur wissenschaft- lich unzul???ssig, sondern auch ausgesprochen problematisch. F???r den NO-Donor Pentaerithrityltetranitrat (PETN) konnte insbesondere im vergangenen Jahrzehnt durch methodisch einwandfreie Untersuchungen nachgewiesen werden, dass PETN weder im Tierexperiment noch unter hu- manpharmakologischen Bedingungen h???modynamische Toleranz ausl???st. PETN f???hrt auch nicht zu einer vermehrten Bildung von Sauerstoffradikalen. Daher bleibt die NO-Bioverf???gbarkeit unter PETN ungest???rt erhalten.
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