Band 2 der zehnb???ndigen Studie "Vom Raketenschach der Kubakrise zum Krieg gegen den Terrorismus", Resultat eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG unterst???tzten Forschungsprojektes, besch???ftigt sich mit den Bestrebungen der NATO respektive der USA, ab den sp???ten 60er Jahren die milit???rischen Operationskonzepte zu reformieren. Vor dem Hintergrund der Kubakrise, welche die Unbrauchbarkeit der "Massiven Vergeltung" vor Augen gef???hrt hatte, entwickelte sich innerhalb der NATO (vor allem in der Nuklearen ...
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Band 2 der zehnb???ndigen Studie "Vom Raketenschach der Kubakrise zum Krieg gegen den Terrorismus", Resultat eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG unterst???tzten Forschungsprojektes, besch???ftigt sich mit den Bestrebungen der NATO respektive der USA, ab den sp???ten 60er Jahren die milit???rischen Operationskonzepte zu reformieren. Vor dem Hintergrund der Kubakrise, welche die Unbrauchbarkeit der "Massiven Vergeltung" vor Augen gef???hrt hatte, entwickelte sich innerhalb der NATO (vor allem in der Nuklearen Planungs-gruppe) ein Diskussionsprozess ???ber die Modernisierung der nukleartaktischen Einsatzdoktrin: Es ging um die "rationale" und "dosierte" Anwendung der "kleinen Atomwaffen" (der Gefechtsfeldwaffen) in unterschiedlichen Szenarien eines Dritten Weltkrieges, etwa in Form eines Einsatzes gegen eine amphibische Landungsoperation des Warschauer Paktes in D???nemark; gegen einen Vorsto??? ???stlicher Truppen auf die t???rkischen Meerengen; oder auch im Rahmen von Seegefechten im Mittelmeer. Nicht zu vergessen die nukleartaktischen Schlachten in Deutschland. Die Studien der NATO drehten sich etwa um die Modalit???ten des ersten, demonstrativen, selektiven Nuklearwaffeneinsatzes, eines der politischen Logik folgenden "initial use" mit atomaren Warnsch???ssen; und um den Charakter des massiveren "follow-on use", bei welchem umstritten war, ob er weiterhin prim???r politischen oder nun vor allem milit???rischen Imperativen gehorchen sollte. Ganz zu schweigen vom Problemkomplex der Pr???delegation von der politischen zur milit???rischen Entscheidungsebene. Die geheimen Beratungen innerhalb des B???ndnisses kreisten um Fragen der nuklearen Eskalationskontrolle und um die Unw???gbarkeiten der sowjetischen Nukleardoktrin - exemplarisch zu betrachten etwa im Kontext der CNI Messages: Nuklearschl???ge sollten flankiert werden durch eine Art diplomatische Kommunikationsstrategie gegen???ber dem Kreml. Nicht zu vergessen die ern???chternden Resultate der NATO-Kriegssimulationen der WINTEX-Serie, welche unerfreuliche Schwachstellen bei der westlichen Allianz offenlegten. Die konventionelle Kriegsphase auf den europ???ischen Schlachtfeldern mochte sich dramatisch verk???rzen, wenn es der sowjetischen Seite gelang, auch die amerikanischen und britischen Basen in Gro???britannien mit ihren wichtigen Reservekr???ften rasch nach Kriegsausbruch zu zerst???ren, respektive die transatlantischen Versorgungslinien f???r Nachschub und Truppenverst???rkungen aus den USA zu kappen. Zu den brisantesten Episoden z???hlen die allianzinternen Beratungen ???ber "mini-nukes" sowie die Ausarbeitung der hochgeheimen "Selective Employment Plans" (SEPs), um eine begrenzte Zahl milit???rischer Gravitationszentren des Warschauer Paktes gerade auch in einer weiteren Region synchronisiert und auf einen Schlag zu eliminieren. Allein, der Reformeifer von Nixon, Kissinger und Verteidigungsminister Schlesinger konzentrierte sich nicht nur auf die Einsatzdoktrinen f???r die "kleinen" taktischen Nuklearwaffen, er entfaltete sich auch in einer anderen Materie: War die amerikanische Konzeption f???r die nuk-learstrategische Kriegf???hrung auf dem globalen Schlachtfeld noch glaubw???rdig im Sinne der Abschreckungslogik? Wie etwa sollten die USA reagieren, falls die sowjetischen Milit???rstrategen ihre Politik des massiven Atomwaffeneinsatzes im Ernstfall ???berraschend aufgaben und vielmehr einen lediglich begrenzten nuklearstrategischen Angriff ausf???hrten? Insbesondere trieb Kissinger die Frage um, ob die Sowjets in einem Dritten Weltkrieg wirklich mit vollen Salven antworten w???rden, falls die USA ihrerseits ihre nuklearstrategischen Systeme dosiert einsetzten, mithin auf interkontinentaler Ebene einen Atomkrieg "li
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