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Seller's Description:
Very good. Einleitend und im ersten Teil des Buches wird ein ehrlich eingegrenzter Versuch einer rückschauenden Bestandesaufnahme der Mediävistik vorgenommen. Nach dem "Stellenwert und Aufgaben der Geschichtswissenschaftin der heutigen Gesellschaft" (1.1) geht der Autor auf die Begriffs-und Epochenproblematik des 'Mittelalters' ein. (1.2) Darauf wird im Kapitel "Mittelalterbild und Mittelalterforschung" auf verschiedene Wahrnehmungskonstrukte des wahlweise "dunklen" oder "hellen" Mittelalters eingegangen. (1.3) Den Ersten Teil abschliessend wird (bewusst schematisch) die "Geschichte der Mittelalterforschung" referiert (1.4), um anschliessend die "Situation der heutigen Mittelalterforschung" (1.5) und schliesslich die "Organisationsformen und Institutionen heutiger Mittelalterforschung" (1.6) zu beleuchten. Im Zweiten Teil greift der Autor die im ersten Teil angedeuteten "Neue[n] Ansätze, Themen und Methoden" auf, und zwar in nach Teilausrichtungen der Mediävistik strukturierten KapitelnI. Hilfswissenschaften und Quellenkunde, II. Politische und Verfassungsgeschichte, III. Sozial-und Wirtschaftsgeschichte, IV. Zwischen Gesellschaft und Kultur (Historische Anthropologie), V. Die Mediävistik als 'Historische Kulturwissenschaft'? . Anhand von Beispielforschungen in den jeweiligen Bereichen, die bewusst nach Goetz's eigenen Präferenzen eher im Früh-und Hochmittelalter angesiedelt sind, werden die jeweils in den Teilbereichen aktuellen Fragen punktuell veranschaulicht. Es geht Goetz nach eigenen Worten nicht um einen irgendwie dem Anspruch der Vollständigkeit genügenden Forschungsüberblick, vielmehr versucht er (und dies gelingt ihm v.a. für Deutschland und z.T. andere mitteleuropäische Länder recht gut) anhand von Beispielen ein Plädoyer für die Aktualität der Mediävistik zu halten. Wenn auch wiederholte apologetische Argumente, eine zu strikte Trennung von erstem und zweitem Teil, welche teilweise unnötige Wiederholungen mit sich bringt, sowie eine in manchen Fällen etwas zu optimistische Einstellung gegenüber jeglichen neuen Ansätzen etwas stören mögen, so überwiegt doch der sehr gute Gesamteindruck. Ein weiterer, etwas schwerer wiegender Wermutstropfen ist jedoch die fehlende Bibliografie; der Leser ist gezwungen, über das Namen-oder Sachregister zu den entsprechenden Fussnoten zu blättern, um sich dort die Referenzen zu holen. Moderne Mediävistik'-gibt es das überhaupt? In welchem Sinne kann das 'finstere' Mittelalter dem ausgehenden 20. Jahrhundert von Bedeutung sein? Hans Werner Goetz wagt nichts anderes als eine Bestandsaufnahme seines Faches. Die 'Moderne Mediävistik' ist eine Pionierleistung, die Anlaß zu lebhaften Diskussionen in der Geschichtswisenschaft geben wird. AutorHans-Werner Goetz, geboren 1947, ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg.