Karl Jaspers gilt als ein Philosoph ohne schriftstellerischen Ehrgeiz, obwohl er der meistgelesene Philosoph der jungen Bundesrepublik war. Hannah Arendt ist die erste gewesen, die zwischen seiner Art zu schreiben und seinem weltb???rgerlichen Denken eine Verbindung hergestellt hat. Diesem Hinweis geht das Buch nach, vor allem im Hinblick auf die B???cher und Aufs???tze, mit denen Jaspers ein gro???es Publikum erreichte. Tats???chlich liegt ihnen ein eigenes schriftstellerisches Selbstverst???ndnis zugrunde, das Jaspers ...
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Karl Jaspers gilt als ein Philosoph ohne schriftstellerischen Ehrgeiz, obwohl er der meistgelesene Philosoph der jungen Bundesrepublik war. Hannah Arendt ist die erste gewesen, die zwischen seiner Art zu schreiben und seinem weltb???rgerlichen Denken eine Verbindung hergestellt hat. Diesem Hinweis geht das Buch nach, vor allem im Hinblick auf die B???cher und Aufs???tze, mit denen Jaspers ein gro???es Publikum erreichte. Tats???chlich liegt ihnen ein eigenes schriftstellerisches Selbstverst???ndnis zugrunde, das Jaspers andeutete, wenn er von sich als "der denkende Schriftsteller" sprach. Der Ausdruck meint einen besonderen Autoren-Typus, nicht Dichter und nicht Gelehrter. Kennzeichnend f???r ihn ist eine Sprache, die in ihrer Syntax, ihrem Lexikon und ihrer Metaphorik Ausdruck eines eigenst???ndigen, von Jaspers 'urspr???nglich' genannten Denkens sein sollte, auf ???sthetische Gestaltung aber bewusst verzichtete. Dem Selbstverst???ndnis des denkenden Schriftstellers liegt dabei eine Ethik zugrunde, die Jaspers in der Auseinandersetzung mit dem Typus des 'Literaten' entwickelte, der ihm an Ende seines Lebens in der Kontroverse um Hannah Arendt wieder begegnete und den er schon fr???her besonders in Voltaire und Thomas Mann verk???rpert sah.
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