Warum Jellinek? Weil bis zum heutigen Tag nicht einmal die Rechtswissenschaft mit Jellineks Doppelperspektive auf das Recht viel anzufangen weiss. So ist vieles verschuttet worden, was die moderne Staatsrechtslehre erst neuerlich, mitunter muhsam im Zuge wachsender Internationalisierung und Globalisierung, aufbaut. Die Allgemeine Staatslehre hat sich die Aufgabe gestellt, elementare Ordnungsphanomene zu durchdringen. Und auch wenn diese zum Teil ihre Gestalt gewandelt haben, so bleibt doch die Aufgabe nach wie vor aktuell; ...
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Warum Jellinek? Weil bis zum heutigen Tag nicht einmal die Rechtswissenschaft mit Jellineks Doppelperspektive auf das Recht viel anzufangen weiss. So ist vieles verschuttet worden, was die moderne Staatsrechtslehre erst neuerlich, mitunter muhsam im Zuge wachsender Internationalisierung und Globalisierung, aufbaut. Die Allgemeine Staatslehre hat sich die Aufgabe gestellt, elementare Ordnungsphanomene zu durchdringen. Und auch wenn diese zum Teil ihre Gestalt gewandelt haben, so bleibt doch die Aufgabe nach wie vor aktuell; und mit ihr viele der bekannten Probleme, die immer noch Ratsel aufgeben. Eines dieser Ratsel ist das "Doppelleben" des Rechts, namlich "[e]inmal als tatsachliche Rechtsubung, als welche es eine der sozialen Machte ist, die das konkrete Kulturleben eines Volkes ausgestalten. Sodann aber als ein Inbegriff von Normen, der bestimmt ist, in Handlungen umgesetzt zu werden." Diese kleine Passage, die sich in der "Allgemeinen Staatslehre" findet, umreisst Jellineks grosses Thema, sein Lebensthema, das samtliche Stichworter durchwirkt, die ihm den Rang eines Klassikers eingebracht haben.
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