Bereits Ende des 12. Jahrhunderts fanden im obersachsisch-meissnischen Raum 'placita provincialia' statt. Solche Landdinge sind fruhe Zeugen dafur, dass einflussreiche Akteure des politisch-gesellschaftlichen Gefuges gemeinsam berieten. So entstanden Zentralorte fur den sozialen und kommunikativen Austausch, dessen Teilnehmerkreis als variabel charakterisiert werden kann. Die Verzahnung zwischen den Fursten und Bewohnern ihrer Herrschaftsbereiche nahm Ende des 14. Jahrhunderts auch durch die Erhebung ausserordentlicher ...
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Bereits Ende des 12. Jahrhunderts fanden im obersachsisch-meissnischen Raum 'placita provincialia' statt. Solche Landdinge sind fruhe Zeugen dafur, dass einflussreiche Akteure des politisch-gesellschaftlichen Gefuges gemeinsam berieten. So entstanden Zentralorte fur den sozialen und kommunikativen Austausch, dessen Teilnehmerkreis als variabel charakterisiert werden kann. Die Verzahnung zwischen den Fursten und Bewohnern ihrer Herrschaftsbereiche nahm Ende des 14. Jahrhunderts auch durch die Erhebung ausserordentlicher Steuern (sog. Beden) zu. Im Gegenzug zu diesen Einnahmen machten die Herrscher den Vertretern der sich formierenden Stande Zugestandnisse, was den kommunikativen Austausch unter ihnen und mit den Landesherren beforderte. Die vorliegende Arbeit untersucht politische Partizipation in den wettinischen Landen des Spatmittelalters. Neben verschiedenen Versammlungsarten wie Landdingen und Bedeverhandlungen werden weitere Formen von Mitbestimmung gesellschaftlicher Gruppen betrachtet.
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