Anfang des 20. Jahrhunderts emigrierten f???nf der sieben damals noch lebenden Kinder von Berek und Malka Rosenzweig nach Frankreich. Zwei blieben in Polen, das damals de facto Teil des Zarenreichs war. Ihre Situation wurde wegen der wirtschaftlichen Notlage und dem dort herrschenden Antisemitismus immer schwieriger. Frankreich war das Land der Menschenrechte und eine Art Gelobtes Land f???r all jene, die nach Freiheit - und einem besseren Leben - strebten. Alle f???nf S???hne wurden deportiert und in der Shoah ermordet, ...
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Anfang des 20. Jahrhunderts emigrierten f???nf der sieben damals noch lebenden Kinder von Berek und Malka Rosenzweig nach Frankreich. Zwei blieben in Polen, das damals de facto Teil des Zarenreichs war. Ihre Situation wurde wegen der wirtschaftlichen Notlage und dem dort herrschenden Antisemitismus immer schwieriger. Frankreich war das Land der Menschenrechte und eine Art Gelobtes Land f???r all jene, die nach Freiheit - und einem besseren Leben - strebten. Alle f???nf S???hne wurden deportiert und in der Shoah ermordet, drei in Frankreich, zwei in Polen. Den beiden T???chtern und ihren Kindern, die in Frankreich lebten, blieb dieses Schicksal erspart. Von den insgesamt sieben Kindern wurden f???nf, also ca. 71 %, deportiert und ermordet. Und von den f???nf Kindern in Frankreich wurden drei, also 60 %, ermordet. Gleichzeitig wurden nur 25 % der Juden in Frankreich Opfer der Shoah. Warum ist der Prozentsatz bei de Rosenzweig so viel h???her? Und wie kommt es, dass von der Familie Kahan, der des Ehemanns von Juliette, niemand deportiert wurde? Wie Jacques Semelin in seinem Buch analysiert hat, gibt es mehrere Gr???nde, die hier eine Rolle gespielt haben - f???r die Juden Frankreichs wie f???r die Familien Rosenzweig und Kahan: Opfer der Deportationen wurden vor allem die Juden ohne franz???sische Staatsangeh???rigkeit. 90 % der franz???sischen Juden haben ???berlebt, aber nur 60 % der nicht-franz???sischen Juden. Leibus, seine Frau Resel, sowiel Fiszel und seine Frau Eug???nie hatten keinen franz???sischen Pass und waren somit in h???chster Gefahr. Ihre in Frankreich geborenen Kinder hatten zwar 1924 die franz???sische Staatsangeh???rigkeit bekommen, im Falle der Deportation ihrer Eltern w???ren sie jedoch nicht verschont worden, wie wir im Falle der "Rafle du V???lodrome d???hiver" gesehen haben. Juliette, die Tochter von Leibus und Rezel, konnte sich in Limoges verstecken; Annette, die Tochter von Fiszel, wurde von der O.S.E. gerettet. (Oeuvre de Secours aux Enfants - OSE)
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