Die Rechtsprechung der ersten Instanz pragt das Rechtserleben der Burger in besonderer Weise. Wie sehr wird dieser - justizorganisatorisch gesehen - "unterste" Funktionstrager durch politische und weltanschauliche Vorfragen gepragt? Raphaela Etzold geht dieser Frage durch einen Vergleich zweier Aktenbestande nach: Sie untersucht erstinstanzliche Scheidungsurteile der 1950er Jahre aus Ost- und Westdeutschland auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Umgang mit offenen Rechtsfragen. Das Familienrecht kurz nach Grundung beider ...
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Die Rechtsprechung der ersten Instanz pragt das Rechtserleben der Burger in besonderer Weise. Wie sehr wird dieser - justizorganisatorisch gesehen - "unterste" Funktionstrager durch politische und weltanschauliche Vorfragen gepragt? Raphaela Etzold geht dieser Frage durch einen Vergleich zweier Aktenbestande nach: Sie untersucht erstinstanzliche Scheidungsurteile der 1950er Jahre aus Ost- und Westdeutschland auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Umgang mit offenen Rechtsfragen. Das Familienrecht kurz nach Grundung beider Teilstaaten bietet sich fur eine solche Untersuchung an, denn die Gleichberechtigung von Mann und Frau fuhrte bei auf Wortlautebene gleichen Rechtsgrundlagen in DDR und BRD zu Reformbestrebungen und ungelosten Rechtsproblemen. Die Autorin rekonstruiert, wie die Richter sich diesen stellten und inwieweit sich in den Urteilen jeweils politische und gesellschaftliche Grosswetterlagen wiederfinden.Die Arbeit wurde mit dem Fakultatspreis 2018 der rechtswissenschaftlichen Fakultat Regensburg (juratisbona-Preis) ausgezeichnet.
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Add this copy of Gleichberechtigung in Erster Instanz to cart. $118.00, new condition, Sold by ISD rated 5.0 out of 5 stars, ships from Bristol, CT, UNITED STATES, published 2019 by Mohr Siebeck.